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Briefmarken – ein Hobby für Kenner und Sammler

Das Sammeln von Briefmarken gehört zu den absoluten Klassikern unter den Hobbys: Weltweit begeistern sich Menschen für die kleinen Papiere mit den bunten Motiven. Das Anlegen einer Briefmarkensammlung geht weit über das eigentliche Sammelfieber heraus. Es ist auch ein schöner Anknüpfungspunkt für Briefkontakte mit Sammlern in anderen Ländern und Austausch mit Gleichgesinnten. Briefmarken sind Zeitdokumente und in den meisten Fällen echte Kunstwerke, die unter der Lupe ihre Schönheit entfalten. Abgesehen vom ästhetischen Wert sind Briefmarken unter Kennern auch Anlageobjekte mit beachtlicher Wertsteigerung. Sie wollen in die Philatelie einsteigen oder ganz bestimmte Briefmarken online kaufen? Erfahren Sie hier mehr dazu.

Seit wann gibt es eigentlich Briefmarken?

Vorformen von Briefmarken in Form von anzuheftenden Papierstreifen oder gestempelten Kuverts, die jeweils als Beleg für ein entrichtetes Beförderungsentgelt dienten, gab es bereits im 17. Jahrhundert. Die erste Briefmarke im heutigen Sinn wurde jedoch erst 1840 in England ausgegeben. Sie hatte den Gegenwert von einem Penny, trägt das Bild von Königin Victoria und ist unter Briefmarken-Kennern als „One Black Penny“ legendär geworden. Das Konzept der Wertmarke auf dem Umschlag fand in anderen Ländern schnell Nachahmer. Allerdings dauerte es noch bis 1849, bis die erste deutsche Briefmarke in die Post ging: der „Schwarze Einser“, ausgegeben vom Königreich Bayern.

Wann sind Briefmarken tatsächlich etwas wert?

Erhaltene Briefmarken wie der „One Black Penny“ sind natürlich schon allein aufgrund ihrer Besonderheit als berühmtes historisches Zeugnis unter Sammlern von großem Wert. Der „Penny“ wird aktuell für etwa 5.000 Euro gehandelt. Aber nicht immer ist es das Alter einer Marke, das ihren Wert bestimmt. Relevanter als Kriterium ist vielmehr die Seltenheit einer Briefmarke. In die Wertfindung spielen daher Faktoren wie die Größe der Auflage, Stempel oder besondere Merkmale, etwa Fehldrucke, die nur in kleinen Mengen in Umlauf geraten sind, eine Rolle. Selbstverständlich ist auch ausschlaggebend, wie gut eine Marke erhalten ist – das Papier muss unbeschädigt und alle Zähnchen müssen vorhanden sein.

Woran erkenne ich solche wertvollen Briefmarken?

Wer beim Entrümpeln auf eine alte Briefmarkensammlung stößt oder Briefmarken als Wertanlage kauft, schaut zuerst auf das Ausgabedatum. Marken, die jünger sind als 60 Jahre, sind zwar unter ästhetischen und dokumentarischen Gesichtspunkten attraktive Sammlerstücke. Sie haben aber – aufgrund der riesigen Auflagen weltweit – kaum Seltenheitswert. Anders sieht es mit älteren Marken aus. Deren Wert zu ermitteln, ist nicht ganz einfach, kann aber sehr spannend sein. Zur ersten Orientierung dient der Michel-Briefmarkenkatalog; auch erfahrene Sammler in Internetforen kennen sich gut aus. Wer eine Expertise wünscht, sollte sich an Sachverständige wenden – und mindestens zwei Spezialisten befragen.

Welche verschiedenen Arten von Briefmarken gibt es?

Es gibt es eine Reihe von Marken-Varianten, die ebenfalls ihren Platz in den Sammlungen finden. Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Freimarken: Dabei handelt es sich um die Basisvariante einer Marke, die zum Freimachen eines Briefes benutzt wird.
  • Sondermarken: Solche Marken werden zu konkreten Anlässen gestaltet und ausgegeben.
  • Wohlfahrtsmarken: Bei solchen Marken wird neben dem Portowert ein Aufschlag berechnet, der wohltätigen Zwecken zugutekommt.
  • Ergänzungsmarken: Ergänzungsmarken haben meist „krumme“ Nennwerte; herausgegeben werden sie in der Regel nach Portoerhöhungen. Sie dienen dazu, vorrätige Marken zum alten Kurs auf den neuen Wert aufzustocken.

Weitere – seltenere – Formen von Briefmarken sind Dienst-, Feldpost- oder Luftpostmarken.

Wie sortiert man seine Briefmarken professionell?

In der Frühzeit des Briefmarkensammelns war es einfach: Die sogenannte Generalsammlung umfasste alle Marken der Welt. Ein solches Sammlerziel ist heute nicht mehr realisierbar. Für ein systematisches Sammeln bieten sich andere Anhaltspunkte an.

  • Jahrgänge: Briefmarken eines bestimmten Ausgabejahres werden gesammelt.
  • Länder: Sammlungen von Marken eines einzelnen Landes lassen sich zusätzlich mit dem Jahrgang kategorisieren (z. B. „Deutschland 1960“)
  • Motive: Hier sind Herkunftsland und Jahr zweitrangig. Es zählt das Motiv: Blumen, Fußball usw.

Ungewöhnlicher, aber als Sortierkriterium tauglich sind auch ungewöhnliche Formen wie runde oder dreieckige Briefmarken oder Materialien, etwa Marken aus bestimmtem Papier oder mit Sicherheitsmerkmalen.

Wie bewahre ich meine Sammlung auf?

Papier ist ein empfindliches Material, das schlechte Lagerung übelnimmt. Um Briefmarken zu präsentieren und fachgerecht aufzubewahren, sind Einsteckalben mit Streifen aus Pergamin oder Polystyrol ideal. Darin bleiben die Marken gut geschützt vor Feuchtigkeit und Staub. Außerdem haben solche Alben gegenüber den ebenfalls gebräuchlichen Falz-Alben den Vorteil, dass die gesamte Marke zu sehen ist. Beim Kauf eines Briefmarkenalbums sollten Sie darauf achten, dass die Folien weichmacherfrei sind – die Marken könnten anderenfalls mit der Zeit verfärben. Besonders schonend für die Briefmarken sind Alben mit Zwischenblättern aus Pergamin. Briefmarken müssen trocken und gut belüftet gelagert werden: Luftdicht im Tresor leidet das Papier.

Welches Zubehör brauche ich zum Briefmarkensammeln?

Zum professionellen Umgang mit den Briefmarken kaufen Sie am besten gleich das passende Handwerkszeug. Zur Grundausstattung gehören:

  • Briefmarkenalbum
  • Briefmarkenpinzette mit abgerundeten Ecken
  • Lupe zum Betrachten von Details

Wenn Sie bereits tiefer in die Sammelleidenschaft eingestiegen sind, sind Spezialinstrumente eine praktische Hilfe:

  • Signoskop, ein optisches Gerät zur Erkennung von Wasserzeichen
  • Zahnungsschlüssel zur Bestimmung der Briefmarken-Zahnung
  • UV-Lampe, unter deren Licht bestimmte Sicherheitsmerkmale sichtbar werden
  • Mikrometer zum Bestimmen der Papierdicke einer Briefmarke

Mit dem Michel-Katalog und Literatur zum Thema sind Sie als Einsteiger und Profi perfekt ausgerüstet und können seltene Briefmarken online kaufen und ersteigern.

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